Ralf-Peter Märtin
Nanga Parbat
Wahrheit und Wahn des Alpinismus
Berlin Verlag,
Berlin 2002
440 Seiten mit zahlreichen sw- und Abbildungen
Ralf-Peter Märtin legt mit seinem Buch eine erfrischend von allem Pathos befreite Besteigungsgeschichte des Nanga Parbat, dem mit 8125m neunthöchsten Achttausender im Westhimalaja/Pakistan, vor.
Neben den ersten Besteigungsversuchen von A.F. Mummery liegen Schwerpunkte auf der tragisch verlaufenen Deutsch-Österreichischen Expedition 1934, der erfolgreichen Willy-Merkl-Gedächtnis-Expedition von 1953, sowie der neueren Ersteigungsgeschichte, die insbesondere von den Besteigungen Reinhold Messners in den 1970er Jahren geprägt war. Wichtige Nebenstränge der Achttausender-Ersteigungsgeschichte im Himalaja werden ebenfalls geschildert. Das Buch schließt mit kritischen Anmerkungen zum kommerziellen Achttausender-Tourismus der jüngsten Zeit.
Märtin geht in seinem Buch auch jeweils detailliert und objektiv auf die Hintergünde der Auseinandersetzungen Herrligkoffer/Buhl in der Folge der Expedition 1953, sowie Herrligkoffer/Messner nach der Expedition 1970, mit dem tragischen Tod von Günther Messner, ein.
Eine moderne und hintergründige Aufarbeitung (nicht nur) der Expeditionsgeschichte des Nanga Parbat, spannend und aufschlussreich zu lesen. Lobenswert ist ein ausführliches Quellenverzeichnis und ein Index.
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