AS-Praxis

Dr. med.
Helmut Schmidt

Internistisch-Hausärztliche
Praxis

Arzt für Innere Medizin
Hausärztliche Versorgung

Bochumer Strasse 3
51145 Köln-Porz (Eil)

Thema: Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit)


Übergewicht und Adipositas stellen in den Ländern der westlichen Welt ein dramatisch zunehmendes Problem dar, und dies in zunehmendem Maße bereits bei Kindern. Als Ursachen sind Fehlernährung (Fast Food; zu fette und zu süße Nahrung, vermehrter Alkoholkonsum) und Bewegungsmangel zu nennen. Krankheitsbedingte (sekundäre) Formen der Adipositas, zum Beispiel durch hormonelle Ursachen (Hypophyse, Nebenniere, Schilddrüse) und Medikamente (z.B. bestimmte Psychopharmaka) sind selten.

Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck und Herzinfarkt. Daneben kommt es infolge von negativen Einflüssen auf den Stoffwechsel häufig zu Fettstoffwechselstörungen (erhöhten Blutfett-Werten) und zur Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Ein gemeinsames Auftreten von Übergewicht, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung wird auch als Metabolisches Syndrom bezeichnet. Weitere negative Auswirkungen des Übergewichts sind vorzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose, meist der Knie- und Hüftgelenke) und Schäden der Wirbelsäule, Störungen der Atemregulation (Schlaf-Apnoe-Syndrom), häufigeres Auftreten von Gallensteinen, sowie eine vermehrte Häufigkeit von Tumoren.

Von Adipositas spricht man, wenn der Anteil der Fettmasse am Körpergewicht bei Frauen 25-30 % und bei Männern 20 % übersteigt. Der derzeit am weitesten verbreitete Mess-Parameter für die Einteilung der Adipositas stellt der so genannte Body-Mass-Index dar. Er ist ein indirektes Maß für die Körperfett-Masse.

Body-Mass-Index (BMI) = Körpergewicht (in kg) dividiert durch Quadrat der Körpergröße (in Meter)

Beispiel:
Körpergewicht 70 kg; Körpergröße 1,65 m
BMI = 70 / 1,65 x 1,65 = 70 / 2,7225 = 25,7

Einteilung von Übergewicht / Adipositas: BMI (kg/m2)
normal
18,5 - 24,9
Übergewicht
über 25,0
Prä-Adipositas
25,0 - 29,9
Adipositas Grad 1
30,0 -34,9
Adipositas Grad 2
35,0 - 39,9
Adipositas Grad 3
über 40,0

Zu beachten ist jedoch, dass sich mit zunehmendem Alter die Normbereiche des BMI nach oben verschieben.

Früher wurde zur Beurteilung des Normalgewichts auch der so genannte Broca-Index verwendet (Körpergröße in cm minus Gewicht in kg):

  • Normal-Gewicht: Größe (in cm) - Gewicht (in kg)
  • Idealgewicht: Größe (in cm) - Gewicht (in kg) abzüglich 10% (Männer) bzw. 15 % (Frauen)

Aufgrund neuerer Erkenntnisse über die Bedeutung verschiedener Körperfett-Verteilungsmuster wird zur Abschätzung des Risikos von Herzkreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen auch der Bauchumfang oder der Taillen-Umfang bzw. der Taillen-Hüft-Quotient (waist-to-hip-ratio) herangezogen.

Bauchumfang zur Abschätzung des Risikos von Herzkreislauf-/Stoffwechselerkrankungen

  • Bauchumfang über 110 cm: hohes Risiko
  • Bauchumfang unter 110 cm: normales Risiko

Taillenumfang zur Abschätzung des Risikos von Herzkreislauf-/Stoffwechselerkrankungen

Taillen-Umfang Männer Frauen
moderates Risiko über 94 cm über 80 cm
hohes Risiko über 102 cm über 88 cm


Taillen-Hüft-Quotient als Maß für ein hohes Risiko von Herzkreislauf-/Stoffwechselerkrankungen:
über 1,0 (Männer) bzw. über 0,85 (Frauen)

Viele Menschen mit Übergewicht haben meist schon zahlreiche erfolglose Versuche einer raschen Gewichtsreduktion mit verschiedenen Diätformen ohne dauerhaften Erfolg hinter sich gebracht.

Ziele einer Behandlung des Übergewichts und der Adipositas sind eine langsame, kontinuierliche und dauerhafte Gewichtsabnahme. Nur hieraus resultieren Verbesserungen der begleitenden Stoffwechselstörungen und eine Verminderung des persönlichen Risikos für Folgeerkrankungen und ein Gewinn an Lebensqualität.

Um diese Ziele zu erreichen ist ein Gesamtkonzept aus Ernährungsberatung, Diätplan und regelmäßiger körperlicher Aktivität (Ausdauersport wie z.B. Nordic-Walking, Radfahren, Schwimmen) und gegebenenfalls verhaltenstherapeutischen Maßnahmen erforderlich. Es muss zu einer dauerhaften Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und der körperlichen Aktivität führen, da nur hierdurch ein langfristig anhaltender Effekt zu erzielen ist. Extreme Diätformen oder zeitlich befristete Diätformen führen nicht zum Ziel und haben, abgesehen von den negativen Auswirkungen von Mangelerscheinungen, in der Regel den so genannten Jo-Jo-Effekt (übermäßige Gewichtszunahme nach Beendigung der Diät) zur Folge. Von rein medikamentösen Therapieformen durch Appetitzügler, Abführmittel oder andere Präparate kann nur dringend abgeraten werden. Operative Behandlungsverfahren (so genannte bariatrische Chirurgie: z.B. Magen-Band, Schlauchmagen, Dünndarm-Bypass-Verfahren) sind extremen und therapieresistenten Formen der Adipositas mit einem BMI über 40, bzw. Patienten mit BMI über 35 und zusätzlichen Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus vorbehalten. Voraussetzung hierfür, und auch für eine eventuelle Kosten-Übernahme durch die Krankenkasse, ist die Teilnahme an einem mindestens 6-monatigen strukturierten Behandlungsprogramm.

Solche strukturierten Behandlungsprogramme werden teilweise von den Krankenkassen angeboten. Ein weiteres Beispiel ist das so genannte M.O.B.I.L.I.S. - Programm (www.mobilis.de), entwickelt von der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Freiburg.

M.O.B.I.L.I.S. - das Programm zum Abnehmen! www.mobilis-programm.de

multizentrisch organisierte bewegungsorientierte Initiative zur Lebensstiländerung in Selbstverantwortung

M.O.B.I.L.I.S. ist ein Schulungs-Programm zum Abnehmen für stark übergewichtige Menschen, speziell mit einem BMI von 30-40. Es ergänzt sich aus kursgeführten Vorträgen und Bewegungsprogrammen und zielt ab auf eine dauerhafte Änderung des Ernährungs- und Aktivitätsverhaltens. Die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Zielsetzung des Programms zeigt sich an der Dauer eines Kurses von 12 Monaten. Alle M.O.B.I.L.I.S.-Gruppen stehen unter zentraler Qualitätskontrolle und unter wissenschaftlicher Aufsicht. Teilweise werden die Kosten eines Kurses von den Krankenkassen übernommen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse!

In den letzten Jahren werden zunehmend Zentren zur Therapie der Adipositas eingerichtet, die ein multimodales Konzept mit Ernährungstherapie, strukturierter körperlicher Aktivität, Verhaltenstherapie und gegebenenfalls operativer Therapie anbieten. Hier wären zum Beispiel das Adipositas-Zentrum der Kliniken Bonn und das Zentrum für Endokrinologie, Diabetologie und Präventivmedizin (ZEDP) der Universität Köln zu nennen.

https://www.johanniter.de/einrichtungen/krankenhaus/bonn/medizin-pflege/zentren/referenzzentrum-fuer-adipositas-und-metabolische-chirurgie/

http://zedp.uk-koeln.de/magnus

 

Sprechen Sie uns an bezüglich Adressen für eine Ernährungsberatung oder zur Vorstellung in einem Adipositas-Zentrum.

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