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Thema: Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit)
Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck und Herzinfarkt. Daneben kommt es infolge von negativen Einflüssen auf den Stoffwechsel häufig zu Fettstoffwechselstörungen (erhöhten Blutfett-Werten) und zur Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Ein gemeinsames Auftreten von Übergewicht, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung wird auch als Metabolisches Syndrom bezeichnet. Weitere negative Auswirkungen des Übergewichts sind vorzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose, meist der Knie- und Hüftgelenke) und Schäden der Wirbelsäule, Störungen der Atemregulation (Schlaf-Apnoe-Syndrom), häufigeres Auftreten von Gallensteinen, sowie eine vermehrte Häufigkeit von Tumoren. Von Adipositas spricht man, wenn der Anteil der Fettmasse am Körpergewicht bei Frauen 25-30 % und bei Männern 20 % übersteigt. Der derzeit am weitesten verbreitete Mess-Parameter für die Einteilung der Adipositas stellt der so genannte Body-Mass-Index dar. Er ist ein indirektes Maß für die Körperfett-Masse. Body-Mass-Index (BMI) = Körpergewicht (in kg) dividiert durch Quadrat der Körpergröße (in Meter) Beispiel:
Zu beachten ist jedoch, dass sich mit zunehmendem Alter die Normbereiche des BMI nach oben verschieben.
Früher wurde zur Beurteilung des Normalgewichts auch der so genannte Broca-Index verwendet (Körpergröße in cm minus Gewicht in kg):
Aufgrund neuerer Erkenntnisse über die Bedeutung verschiedener Körperfett-Verteilungsmuster wird zur Abschätzung des Risikos von Herzkreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen auch der Bauchumfang oder der Taillen-Umfang bzw. der Taillen-Hüft-Quotient (waist-to-hip-ratio) herangezogen. Bauchumfang zur Abschätzung des Risikos von Herzkreislauf-/Stoffwechselerkrankungen
Taillenumfang zur Abschätzung des Risikos von Herzkreislauf-/Stoffwechselerkrankungen
Viele Menschen mit Übergewicht haben meist schon zahlreiche erfolglose Versuche einer raschen Gewichtsreduktion mit verschiedenen Diätformen ohne dauerhaften Erfolg hinter sich gebracht. Ziele einer Behandlung des Übergewichts und der Adipositas sind eine langsame, kontinuierliche und dauerhafte Gewichtsabnahme. Nur hieraus resultieren Verbesserungen der begleitenden Stoffwechselstörungen und eine Verminderung des persönlichen Risikos für Folgeerkrankungen und ein Gewinn an Lebensqualität. Um diese Ziele zu erreichen ist ein Gesamtkonzept aus Ernährungsberatung, Diätplan und regelmäßiger körperlicher Aktivität (Ausdauersport wie z.B. Nordic-Walking, Radfahren, Schwimmen) und gegebenenfalls verhaltenstherapeutischen Maßnahmen erforderlich. Es muss zu einer dauerhaften Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und der körperlichen Aktivität führen, da nur hierdurch ein langfristig anhaltender Effekt zu erzielen ist. Extreme Diätformen oder zeitlich befristete Diätformen führen nicht zum Ziel und haben, abgesehen von den negativen Auswirkungen von Mangelerscheinungen, in der Regel den so genannten Jo-Jo-Effekt (übermäßige Gewichtszunahme nach Beendigung der Diät) zur Folge. Von rein medikamentösen Therapieformen durch Appetitzügler, Abführmittel oder andere Präparate kann nur dringend abgeraten werden. Operative Behandlungsverfahren (so genannte bariatrische Chirurgie: z.B. Magen-Band, Schlauchmagen, Dünndarm-Bypass-Verfahren) sind extremen und therapieresistenten Formen der Adipositas mit einem BMI über 40, bzw. Patienten mit BMI über 35 und zusätzlichen Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus vorbehalten. Voraussetzung hierfür, und auch für eine eventuelle Kosten-Übernahme durch die Krankenkasse, ist die Teilnahme an einem mindestens 6-monatigen strukturierten Behandlungsprogramm. Solche strukturierten Behandlungsprogramme werden teilweise von den Krankenkassen angeboten. Ein weiteres Beispiel ist das so genannte M.O.B.I.L.I.S. - Programm (www.mobilis.de), entwickelt von der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Freiburg. M.O.B.I.L.I.S. - das Programm zum Abnehmen! www.mobilis-programm.de multizentrisch organisierte bewegungsorientierte Initiative zur Lebensstiländerung in Selbstverantwortung M.O.B.I.L.I.S. ist ein Schulungs-Programm zum Abnehmen für stark übergewichtige Menschen, speziell mit einem BMI von 30-40. Es ergänzt sich aus kursgeführten Vorträgen und Bewegungsprogrammen und zielt ab auf eine dauerhafte Änderung des Ernährungs- und Aktivitätsverhaltens. Die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Zielsetzung des Programms zeigt sich an der Dauer eines Kurses von 12 Monaten. Alle M.O.B.I.L.I.S.-Gruppen stehen unter zentraler Qualitätskontrolle und unter wissenschaftlicher Aufsicht. Teilweise werden die Kosten eines Kurses von den Krankenkassen übernommen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse! In den letzten Jahren werden zunehmend Zentren zur Therapie der Adipositas eingerichtet, die ein multimodales Konzept mit Ernährungstherapie, strukturierter körperlicher Aktivität, Verhaltenstherapie und gegebenenfalls operativer Therapie anbieten. Hier wären zum Beispiel das Adipositas-Zentrum der Kliniken Bonn und das Zentrum für Endokrinologie, Diabetologie und Präventivmedizin (ZEDP) der Universität Köln zu nennen. http://zedp.uk-koeln.de/magnus
Sprechen Sie uns an bezüglich Adressen für eine Ernährungsberatung oder zur Vorstellung in einem Adipositas-Zentrum.
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